Nachdem in den letzten Jahren bereits alle Feuerwehrfahrzeuge der Gemeinde Linsengericht auf den modernen Digital-Sprechfunk umgerüstet worden sind, findet nun auch die Alarmierung der ehrenamtlichen Einsatzkräfte über Digitalalarmierung statt.
Hierzu hat die Gemeinde Linsengericht 149 digitale Funkmeldeempfänger, kurz auch „Pager“ genannt, der Firma „Airbus Defence and Space“, Typ „P8GR“ angeschafft. Die Pager werden über das Tetra-BOS Netz alarmiert. Hierbei handelt es sich um ein eigens für Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben, worunter auch die Feuerwehren fallen, errichtetes Netz aus Funkmasten. Es ähnelt den GSM Handynetzen, ist jedoch zu annähernd 100% flächendeckend im gesamten Bundesgebiet ausgebaut. Das Tetra-Netz soll eine sichere Erreichbarkeit der Einsatzkräfte gewährleisten, egal ob diese Person sich zu Hause, an der Supermarktkasse oder etwa im Wald beim Holzmachen befindet.
Weitere Vorteile der neuen Digitalalarmierung sind, dass jeder Feuerwehrmann/frau nun der Leitstelle (vergibt uns die Einsatzaufträge) über den Pager einen Status „verfügbar“ oder „nicht verfügbar“ übermitteln kann. Zudem kann ein eingehender Alarm „Akzeptiert“ oder „Abgelehnt“ werden. Wenn sich z.B. eine Einsatzkraft im Urlaub befindet, krank ist oder weiter weg auf einer Dienstreise befindet und für einen eingehenden Alarm nicht verfügbar wäre, dann kann die alarmierende Leitstelle dieses vorab berücksichtigen. Wenn geforderte Ausrückestärken nicht erreicht werden würden, um z.B. ein benötigtes Fahrzeug zu besetzen, dann kann unmittelbar reagiert werden und eine weitere Feuerwehr mitalarmiert werden. Somit wird wertvolle Zeit gewonnen, um im Ernstfall schneller und effektiver für die Bevölkerung da zu sein.
Ein 3-köpfiges Digitalfunkbeauftragten-Team aus „Aktiven“ Feuerwehrleuten der Wehr Großenhausen hat die Programmierung der Pager zentral für alle 5 Ortsteilwehren aus Linsengericht übernommen. Hierzu musste jeder der 149 Pager individuell für seinen Benutzer konfiguriert werden. Je nach Ausbildungsstand, Ortsteilzugehörigkeit, besondere Funktionen in der Wehr, etwa ob jemand schweren Atemschutz tragen darf oder Voraushelfer ist (unterstützen den Rettungsdienst), usw. sind Faktoren die hierbei mit eingeflossen sind.
Nachdem alle Pager entsprechend fertig programmiert waren, wurde noch eine Testalarmierung von der Leitstelle an diese gesendet. Danach konnten sie mit einer Einweisung an alle „Aktiven“ Feuerwehrkameraden in Linsengericht verteilt werden.
Die „alte“ Analogalarmierung wird noch eine gewisse Zeit parallel mitlaufen, damit wir eine 100 prozentige Alarmierungserreichbarkeit gewährleisten können, um in dieser Zeit die neue Technik ausreichend testen zu können.
Bedanken möchten wir uns noch beim Servicepoint Digitalfunk in Gelnhausen, wo wir übergeordnet das Wissen für die Durchführung erlangt haben. Dann bei Hartmut Freund aus Biebergemünd für hilfreiche Tipps und natürlich bei der Gemeinde Linsengericht für die bereitgestellten Gelder.