Am Mittwoch den 27.07.2022 führten die Feuerwehren der Gemeinde Linsengericht eine Unterweisung mit der Drehleiter DLA-K 18/12 aus Freigericht, vom Stützpunkt Somborn rund um das Gerätehaus in Großenhausen durch.

Eigentlich hatten wir für diesen Tag eine Einsatzübung mit den Wehren Großenhausen und Lützelhausen an einem unbekannten Objekt geplant, wozu ich die Drehleiter aus Somborn angefordert hatte und dort einsetzen wollte, gibt Stefan Breitenbach (2.Wehrführer von Großenhausen) bekannt. Aufgrund der hohen Temperaturen haben wir uns aber dazu entschieden diese Alarmübung ausfallen zu lassen um unsere Einsatzkräfte nicht unnötig zu gefährden, wie dies bei einem Pressluftatmereinsatz im Innenangriff bei diesen hohen Temperaturen durchaus möglich gewesen wäre.

Wir haben die Zeit trotzdem genutzt um unserer Führungskräfte aus allen Ortsteilen von Linsengericht, sprich Wehrführer, Gruppenführer und Zugführer, sowie die Kräfte der Einsatzabteilungen aus Großenhausen und Lützelhausen an der Drehleiter aus Somborn zu unterweisen. Auch unser Gemeindebrandinspektor Markus Betz, sowie unser Ortsbeiratsvorsitzende Uwe Häuser waren vor Ort. Die Drehleiter aus Somborn ist ein spezielles Hubrettungsgerät, welches nicht in jeder Gemeinde aufgrund von Kosten, geringen Einsatzzahlen und dem hohen zu erbringenden Ausbildungsaufwand vorgehalten wird. Deshalb bedient man sich im Falle eine Falles der „nachbarschaftlichen Löschhilfe“ Wenn wir in Linsengericht eine Drehleiter zum erreichen des Einsatzzieles benötigen, fordern wir die Drehleiter aus Somborn zur Einsatzstelle nach.

Bei bestimmten Meldebildern wie F-2 Dachstuhl (Brand in Wohngebäude) oder mit dem Zusatz Y (Menschleben in Gefahr) kommt die Drehleiter schon automatisch bei der Alarmierung zu uns nach Linsengericht. Und im Gewerbepark Birkenhain ist sie auch schon automatisch auf dem Alarmplan und wird bei jedem Einsatz und bei Brandmeldeanlagen von der Leitstelle Main-Kinzig-Kreis gleich mitalarmiert.

Die DLA-K 18/12, die Bezeichnung steht für Drehleiter-Automatik mit Rettungskorb und einer Nennrettungshöhe von 18 Meter bei einer Nennausladung von 12 Meter, Fahrgestell Iveco, Aufbauhersteller Rosenbauer, wird in erster Linie zur Menschenrettung und Brandbekämpfung in höher gelegenen Stockwerken eingesetzt, wo tragbare Leitern die auf Feuerwehrfahrzeugen mitgeführt werden nicht mehr ausreichen.

Es gibt aber noch jede Menge andere Einsatzaufträge, die man mit einer Drehleiter abarbeiten kann und diese ganzen Scenarien wurden uns von den Kollegen Thorsten Melzer und Fabian Moritz aus Somborn eindrucksvoll dargestellt, dazu zählen Wenderohreinsatz, Patientenrettung, Aufstellfläche, Einsatzgrenzen, Anheben eines PKW, Angriffsweg, Rettungsweg usw. Deshalb ist es wichtig, dass alle Führungskräfte und Einsatzleiter sich schon an der Einsatzstelle Gedanken machen, ob ein solches Rettungsgerät überhaupt zum Einsatz gebracht werden kann, ist die notwendige Aufstellfläche vorhanden, ist die Aufstellfläche tragbar und kann sie die vorhandene Stützlast auch aufnehmen. Fakt ist, die Möglichkeiten, sowie die Einsatzgrenzen müssen bekannt sein. Auch die eingesetzten Trupps wie Angriffstrupp, Wassertrupp und Schlauchtrupp sollten sich mit der Drehleiter auskennen, da Angriffstrupps über die Drehleiter als Angriffsweg ins Gebäude gebracht werden können und die Trupps am Boden zur Herstellung der Wasserversorgung oder zum nachführen der Schlauchleitungen eingesetzt werden können. Sicherung von Einsatzkräften in Absturzgefährdenden Bereichen aus dem Korb ist möglich, oder beim Abdecken von Dächern und dem Suchen nach Glutnestern ist eine Drehleiter Gold wert.

Auch zur Unterstützung des Rettungsdienstes wird hin und wieder eine Drehleiter benötigt um nicht gehfähige Patienten achsengerecht über die Krankentragenlagerung auf dem Rettungskorb aus dem Gebäude auf den Boden zum Rettungswagen zu transportieren, oder zum Ausleuchten von Einsatzstellen.

Stefan Breitenbach bedankte sich bei den Kollegen Thorsten Melzer und Fabian Moritz, beide von der FF-Somborn für ihr unentgeldliches Kommen in ihrer Freizeit.

Danke auch an die Gemeinde Freigericht, Wehrführer und Bürgermeister für ihr unbürokratisches Entsenden eurer Drehleiter nach Linsengericht. Wenn bei uns was ist, dann kommt ihr zu uns und wenn bei euch was ist dann kommen wir selbstverständlich auch zu euch um zu helfen, so soll es doch auch sein.

Im Anschluss an die Veranstaltung gab es noch gegrillte Würstchen und ein Fass Bier für alle die teilgenommen haben, welches von Dirk Gertmann, der Geburtstag hatte spendiert wurde.

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Verfasser des Artikels Stefan Breitenbach (2.Wehrführer FF-Großenhausen)